Donnerstag, 7. April 2011

16 Jahre alt - Meine Diagnose

Ich kann nicht mehr laut sprechen. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht wurden meine Bauchmuskeln schwächer oder meine Lungenkapazität hat abgenommen.
Vielleicht liegt es daran dass die Auswahl meiner Möglichkeiten Grenzen hat, aber ich weiß nicht mehr was ich tun will.
Aber.. Ich will etwas tun. Ich will es so sehr dass ich es nicht mehr aushalte. Mir sind die Hände und Füße gebunden. Die Nettigkeiten der Anderen sind wie eine Qual für mich.

Y-ko-chan begleitete mich zur Toilette, wegen mir kam sie 5 Minuten zu spät.
Ich fühlte mich einfach schlecht deswegen und entschuldigte mich bei ihr dafür. Wütend auf mich selbst dachte ich, „Warum kann ich nicht einmal solch einfache Dinge selbst erledigen? Ich fühle mich so dumm und frustriert!“.

Ein Leidtragender ist auch nur ein Mensch mit einem Herzen!
Es ist kein Unglück, wenn man nicht fähig ist zu hören – Es ist ein lästig.
Ich möchte glücklich sein, also muss ich etwas finden dass ich genauso gut tun kann wie eine normale Person.
Ich bin erst 16 Jahre alt. Ich bin immer noch jung, also muss ich mich mehr anstrengen!

Während der ersten Stunde wurden Komiteemitglieder ausgewählt. Von 45 Schülern wurden 44 zu Komiteemitgliedern, die eine Aufgabe bekamen. Um mich traurig zu sein, da ich ausgelassen wurde, entschloss ich mich einen Engel-Job zu tun. Ich kann den Müll aufsammeln oder die Fenster schließen. Wenn ich wirklich will kann ich viele Dinge tun.

Ich bin dabei gegen diese Krankheit zu verlieren.
Nein! Ich werde nicht verlieren! Egal wie sehr ich mich anstrenge und versuche ein fröhliches Gesicht aufzusetzen, wenn ich meine Lehrer sehe, meine Schwestern, meinen Bruder oder meine Freunde fühle ich mich miserabel.

Ich wollte etwas sehen, dass mich berührt. Also ging ich los um mir den Marathon anzusehen. Aber am Ende fühlte ich mich noch schlechter als zuvor. Ich bekam bei der Idee zu „laufen“ ein melancholisches Gefühl. Meine Freunde werden mich verlassen.
Ich realisierte was für ein großes Handicap es ist einen geschädigten Körper zu haben.

Ich beschloss während der Sportstunden mein Lieblingsbuch zu lesen. Als ich „Ojou-san, Konnichiwa (Hello Miss)“ von Kusanagi Taizou las überlegte ich mir meine Lieblingsstellen abzuschreiben. Gerade las ich „Boku wa niju sai (Ich bin 20 Jahre alt)“ von Oka Shinji, mit dem Gedanken dass ich niemals Selbstmord begehen werde.

Ich könnte nicht leben, wenn ich nicht über alles nachdenken könnte. Selbst beim Gehen.. Ich denke darüber nach welcher Gang am besten für mich ist oder ob der Weg nicht zu steil für mich wäre. Ich denke über Dinge nach, die ich alleine tun kann..
Ich bemitleide Aya. Aber andererseits gibt es immer eine gute Seite!
Das darf ich niemals vergessen.

Mein Körper wird steif. Ich weiß nicht ob es daran liegt dass es kälter wird oder ob sich meine Krankheit verschlimmert, aber ich stürze selbst wenn ich mich an etwas festhalte. Es ist u gefährlich für mich auf die Straße zu gehen.
Nun muss mich Okaasan zur Schule fahren. Bevor sie zur Arbeit fährt setzt sie mich vor dem Schultor ab.
Wenn ich zu den Schuhablagen gehe, stütze ich mich an ihrer Schulter ab.
Während ich meine Uwagutsu (Hausschuhe, alle anderen tragen Schlapfen) anziehe, geht Okaasan schon zu meiner Klasse hoch um meine Schultasche und mein Lunch auf meinen Tisch zu stellen.
Dann gehe ich langsam zur Klasse hoch und halte mich am Geländer fest.

Nach der Schule warte ich bis 18 Uhr beim Süßwarenladen gegenüber der Schule. Die Dame im Laden sagte freundlich zu mir, „Du kannst dich in den Laden setzen und deine Hausaufgaben machen oder etwas lesen.“
Kinder kamen nach dem Sportunterricht im Laden vorbei, darum fühlte ich mich etwas unwohl. Aber es ging nun einmal nicht anders.

Ich fiel wieder, als ich zu meinem Klassenzimmer gehen wollte. Dabei verletzte ich mich an der rechten Schläfe. S-chan half mich hoch. Noch bevor ich mich bedanken konnte, begannen Tränen über meine Wangen zu laufen und ich konnte kein Wort herausbringen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen