Mittwoch, 27. April 2011

16 Jahre alt - Revolution

Ich werde an eine Schule für beeinträchtigte Kinder gehen.“ Endlich habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich rief mir selbst in Erinnerung dass ich nun seit 3 Semestern an der High School war und es Zeit war zu gehen.

Meine Unzufriedenheit
N-Sensei.. Bis heute respektierte ich meinen Sensei und vertraute ihm. Aber ich bin nicht mit der Weise zufrieden wie er ein Ende setzte. Anstelle Okaasan zu sagen „Aya braucht ziemlich lange um die Klassenräume zu wechseln.“, hätte er mir direkt sagen sollen „Dein Verbleiben an dieser Schule wird zu einem Hindernis, bitte wechsle möglichst bald die Schule!“

Selbst dann wäre ich nicht wütend geworden, aber bitte hör auf mich zu fragen „Hat deine Mutter dir bereits etwas mitgeteilt?“ Warum? Warum muss er so tun als wüsste er nicht längst Bescheid? Sensei, warum sagen Sie es mir nicht direkt?
Tag für Tag muss ich mit solchen Dingen zurechtkommen. Also warum sagt er mir nicht direkt ins Gesicht dass er möchte, dass ich die Schule noch während des zweiten Schuljahres verlasse? Ich will mit allem was ich noch habe weiterarbeiten.. aber nun kann ich nicht einmal das. Ich muss die Schule schon jetzt verlassen, was ich sehr bereue. Das ist das Schlimmste.

Eine weitere Unzufriedenheit
Eine Unterhaltung mit S-chan. „Wenn du die Schule wechselst wirst du dich nicht mehr wie eine Außenseiterin fühlen wenn du die Klasse wechselst oder aufräumst. Es wird nicht mehr so schwierig für dich sein. Ich denke wenn du schon früher gehst, findest du dich leichter in dieser Umgebung ein. Was denkst du darüber? Willst du es versuchen?”
Diese Worte sind wie Pfeile die mich direkt ins Herz treffen.

S-chan und ich haben immer noch eine gute Freundschaft zueinander, ich erkenne 99% Sorge und 1% Trauer in ihren Worten. Meine Tränen sollten nicht schon wieder fallen, aber diese Worte verletzten mich schwer. Aber durch S-chan verstand ich erst die Dringlichkeit meiner Entscheidung. Ich bin wirklich erleichtert.

Selbst wenn ich eingeschränkt bin ist mein mentales Denken doch noch immer dasselbe wie das eines jeden anderen. Es ist wie das Erklimmen einer Treppe; ich versucht immer den höchsten Punkt zu erreichen, Stufe für Stufe, und doch falle ich immer wieder zurück. Meine Lehrer und meine Freunde sind alle bei bester Gesundheit und auch wenn es mich traurig macht, es wird immer dieser eine Unterschied vorhanden sein.

Bald werde ich die Schule verlassen. Von da an werde ich meine Behinderung immer mit mir tragen ohne sie weiter verstecken zu können. Es war meine eigene Entscheidung.. und doch finden die Tränen kein Ende, ein Liter voller Tränen. In der Zukunft werden es bestimmt noch mehr.

Ich muss durchhalten!
Ich bin nutzlos, wenn ich nicht lerne dagegen zu halten und mein Verlieren einzugestehen.
Und selbst wenn ich verliere, dann muss ich noch  mich einfach noch mehr bemühen.

Einen Tag nach Neujahr besuchte ich das Krankenhaus und kam zu Yamamoto-sensei, ich fühlte mich besser. Und mein Wille noch härter zu arbeiten nahm zu. Okaasan erzählte Sensei darüber dass ich die Schule gewechselt hatte. Sie wollte daraufhin das Gesundheitsministerium zu Rate ziehen. In diesem Moment erfasste ein Hoffnungsschimmer mein Herz, aber löste sich sofort wieder in Luft auf als ich an die letzten Tage dachte.

Ich bin viel zu verwöhnt! Endlich merke ich es. Weil ich mich immer so sehr auf andere verlasse wurde es meinen Freunden müde, aber nun ist es zu spät.
Die ganze Familie ging in das Restaurant Asakuma zum Abendessen. Okaasan sprach mit meinen Geschwistern über meinen baldigen Schulwechsel, ich kann mir nicht helfen aber plötzlich rief ich „Genug! Ich hab mich bereits dazu entschlossen also können wir aufhören darüber zu reden?!“

„Aya, auch wenn du alleine an die Schule gehst ist es nicht nur dein alleiniges Problem. Es ist eine Familienangelegenheit also sollten wir es auch alle miteinander bereden. Wir wollen dir helfen und dich unterstützen. Das ist sehr wichtig!“. Ich denke dass ich mich besser fühlen würde, jetzt wo alles gesagt war. Meine Unzufriedenheit verschwand endlich. Der Hamburger und das Steak waren sehr köstlich und das Eis war unglaublich lecker.

W-kun, O-kun, D-kun, danke dass ihr mich jeden Tag begrüßt habt. Ich bin wirklich glücklich. M-kun, danke dass du mir jeden Tag meine Tasche getragen hast. Und H-kun, ich kann nun endlich „Guten Morgen“ zu dir sagen. Was für ein langes Jahr! Die Zeit, die ich mit euch allen verbracht habe, hat mich wirklich glücklich gemacht. Ich habe mich entschieden:
Auf Wiedersehen und achtet immer auf eure Gesundheit..

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