Sonntag, 13. März 2011

15 Jahre alt: Die Krankheit schleicht heran

Zeichen
Ich glaube ich habe etwas Gewicht verloren.
Kommt das daher dass ich Mahlzeiten auslasse um den Mengen an Hausaufgaben und dem Naturwissenschaftsprojekt nachzukommen? Ich kann mich nicht konzentrieren, das bereitet mir Sorgen.
Es ist meine Schuld aber es scheint nicht besser zu werden. Meine Energie schwindet einfach weiter. Ich muss wieder etwas mehr zunehmen. Ab Morgen werde ich mich mehr an den Plan halten den ich geschrieben hatte.

Heute war mir etwas schwindlig. Auf dem Weg zur Schule, eine schwere Tasche haltend und noch einen Schirm, das macht es wirklich schwer. Als ich so diese negativen Gedanken dachte knickten plötzlich meine Knie ein und ich fiel nach vorne auf die Straße, etwa 100 Meter von meinem Haus entfernt.
Ich schlug mir ziemlich böse das Kinn auf. Als ich mein Kinn mit der Hand berührte fühlte ich das Blut daran. Ich hob meine ausgestreute Tasche und den Schirm auf, ging zurück und kam wieder nach Hause. Meine Mutter kam heraus und fragte „Hast du etwas vergessen? Besser du beeilst dich oder du kommst zu spät.“
„Was ist denn los?“
Alles was ich tun konnte war zu weinen.
Meine Mutter holte schnell ein Handtuch und tupfte damit mein Gesicht ab, das voller Blut war. Ich fühlte wie sich der Sand in meine Wunde schnitt.
Sie sagte „Wir gehen zu einem Arzt,“ und half mir schnell in saubere Sachen, ein Pflaster über mein Kinn zu geben und mir ins Auto zu helfen.
Es musste mit 2 Stichen genäht werden ohne Schmerzmittel.
Ich biss die Zähne zusammen um den Schmerz zu ertragen, denn es war meine Schuld dass ich so tollpatschig war. Aber mehr als das..
Mutter, es tut mir leid dass du dir diesen Tag frei nehmen musstest. Ich dachte mir selbst dass meine Hände mir einfach nicht helfen wollten als ich fiel, denn ich war einfach zu langsam.. als ich mich so im Spiegel ansah.
Aber ich bin froh dass es unter meinem Kinn ist. Meine Zukunft wäre sehr düster wenn ich eine Narbe hätte, so dass jeder sie sehen kann.

Meine Noten im Turnen:
7. Stufe = B
8. Stufe = C
9. Stufe = D
Ich bin so frustriert! Ich muss mich viel mehr anstrengen.
Ich hoffte dass das ständige Training dass ich im Sommer durchgeführt hatte mir helfen würde, aber ich glaube wohl nicht. Naja vielleicht habe ich es einfach nicht lange genug durchgehalten (Stimme im Schatten = Ganz genau!)

Am Morgen zogen ein strahlendes Licht und eine sanfte Brise durch das Küchenfenster herum, ich begann zu weinen.
„Warum bin ich die Einzige die so unathletisch ist?“
Heute ist der Test für eine Gleichgewichtsprüfung. Meine Mutter deckte ihre Augen etwas mit der Hand ab und sagte, „Aber Aya, es ist okay, denn du bist sehr schlau. Du kannst dich an jedes Fach halten, dass dir gefällt und es für die Zukunft nutzen. Du bist sehr gut in Englisch also solltest du das meistern. Englisch ist eine internationale Sprache also bin ich mir sicher dass es hilfreich sein wird. Mach dir keine Sorgen über das Turnen…“
Meine Tränen stoppten. Es blieb etwas für mich übrig.
Ich sollte nicht so eine Heulsuse sein.
Mein Körper will sich nicht so bewegen wie ich es will. Ist es etwas weil ich aufgehört habe meine 5 Stunden Hausarbeit täglich zu machen? Nein das ist es nicht, etwas in meinem Körper zerbricht langsam. Ich habe Angst!
Mein Herz fühlt sich so an als würde es zerdrückt werden. Ich will üben. Ich will laufen. Ich will lernen. Ich will anständig schreiben.

“Namida no Toka-ta (Die Toccata einer Träne) ist so ein wunderbares Lied. Ich habe mich darin verliebt. Wenn ich esse während ich dieses Lied höre schmeckt das Essen sogar noch besser.

Das hier ist eine Diskussion über meine kleine Schwester.
Die ganze Zeit über bemerkte ich nur ihre grobe Seite aber ich begann daran zu denken dass sie eigentlich sehr lieb ist. Der Grund dafür ist.. wenn wir zur Schule gehen lässt mich mein kleiner Bruder zurück, aber meine Schwester bleibt immer bei mir. Selbst wenn wir über die Brücke gehen nimmt sie meine Tasche und sagt, „Halt dich gut fest.“

Langsam schwindet meine Summerferien-Laune dahin.
Nachdem ich Abgewaschen hatte wollte ich gerade die Treppen hochgehen als Mutter mich rief, „Aya, komm bitte zu uns.“
Mutter sah sehr ernst aus und ich wurde nervös, fragte mich ob ich wohl etwas falsch gemacht hatte.
„Aya, in letzter Zeit wirkt dein Körper immer so als würdest du jeden Moment fallen und du gehst sehr wackelig, von Seite zu Seite, ist dir das aufgefallen? Ich habe dich beobachtet und ich mache mir Sorgen. Lass uns zu einem Arzt gehen.“
Ich fragte, “welches Krankenhaus?”
“Überlass das ruhig mir, ich suche einen vertrauenswürdigen Ort aus.”

Meine Tränen schienen endlos dahin zu fallen. Ich wollte sagen „Danke, Mutter und es tut mir so leid dass du dir Sorgen machst,“ aber ich konnte kein Wort sagen. Ich fragte mich ob meine Tollpatschigkeit daher kam dass ich immer bis spät Nachts auf den Beinen war, immer zu anderen Zeiten aß aber daran zu denken dass etwas mit mir nicht in Ordnung war und ich darum zu einem Arzt musste ließ mich nichts anderes mehr tun als zu weinen. Meine Augen schmerzten weil ich so viel weinen muss.

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