Montag, 21. März 2011

16 Jahre alt - Der Unglückstag

Ich nahm dem Bus vor der Schule. Da ich in Asahibashi umsteigen musste überquerte ich die Straße um zur nächsten Station zu gelangen. Die Ampel sprang auf grün. Es nieselte. Ein Grundschüler teilte seinen Schirm mit mir. Ich versuchte mit seinem Tempo mitzuhalten, stolperte jedoch und fiel nach vorne. Blut kam aus meinem Mund und färbte den nassen Asphalt rot. Als ich das viele Blut sah bekam ich Angst und begann zu weinen und zu schreien. Die Besitzerin der Bäckerei eilte aus ihrem Laden um mir zu helfen. Sie führte mich nach drinnen und trocknete mein Gesicht vorsichtig mit einem Handtuch. Dann brachte sie mich zu ihrem Auto und fuhr mit mir in das nächstgelegene Krankenhaus.
Nachdem sie in meinen Schülerausweis geschaut hatte verständigte sie meine Schule und mein Lehrer kam zu uns. Nach der Behandlung brachte er mich nach Hause.
Vielen Dank an die Bäckereibesitzerin und meinen Lehrer!

Aya’s Lippen sind geschwollen und sie verlor drei ihrer Vorderzähne. Wenn ich die Wunde mit einem Taschentuch abtupfe wird es auch jetzt noch rot. Ich bin aber ein „Mädchen“. Meine 3 vordersten Zähne fehlen und ich nun bin hässlich.
Langsam denke ich dass meine Krankheit noch schlimmer ist als Krebs! Sie stiehlt mir die Schönheit der Jugend.
Hätte ich nicht diese merkwürdige Krankheit, könnte ich mich verlieben.. Ich brauche einfach jemanden der für mich da sein kann. Ich halte es nicht mehr aus!

Kaoru no Kimi von Ikeda Riyoko sagt „Ich liebe dich“ und verlässt die Person die sie liebt Habe ich nicht einmal die Freiheit mich zu verlieben oder von jemanden geliebt zu werden?
In meinen Träumen kann ich gehen, laufen und mich frei bewegen.. In der Wirklichkeit kann ich nichts davon tun. Als ich das Kapitel lass in dem Nanako weglief wünschte ich mir dasselbe tun zu können. Mache ich mich selbst damit schlecht?

 Ich lag den ganzen Tag im Bett und dachte über meinen Sturz nach. K-san rief mich an um sich zu erkundigen ob mit mir alles in Ordnung wäre. Das freute mich sehr. Ich werde wohl für eine Weile nicht zur Schule gehen können.

Ich wachte um 7:30 auf. Ako-chan ging nach Nagoya. Sie sah so süß aus dass ich anfing mich selbst zu bedauern. Es ist gut so früh aufzustehen. Ich bekam Windbeutel, die leckere Füllung verteilte sich in meinen Mund. Es ist schwierig zu essen wenn man keine Vorderzähne hat. Ich musste meinen Mund fest zumachen damit nichts herauskam.
Ab morgen werde ich zum Zahnarzt gehen. Ich will mich beeilen und wieder die alte Aya werden. Bis dahin habe ich den Spiegel auf meinem Schreibtisch weggeräumt.

Mit Okaasan las ich ein Buch über das Stricken. Ich fand das Muster für ein weißes Kleid, welches Okaasan für mich gestrickt hatte als ich noch klein war.
„Okaasan, hast du es nach diesem Muster für mich gestrickt?“
„Ja, Du hast es Neujahr getragen, mit einem hübschen Haarband und wir haben ein Foto davon am Eingang gemacht.“
Ich bin mir sicher, wenn ich gesund wäre hätten wir nun über die alten Zeiten gesprochen. Aber wir setzten diese Unterhaltung nicht fort da wir wussten dass es uns traurig machen würde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen