Dienstag, 29. März 2011

16 Jahre alt - Meine Zukunft

Okaasan sprach mit mir über meine Zukunft.
Sie sagte mir „Im Gegensatz zu Menschen die mit einer Behinderung oder Seeschwäche geboren wurden, kannst du das was du früher alles tun konntest nicht aus deinen Gedanken streichen.“ Du denkst viel darüber nach was du nun nicht mehr tun kannst und das gibt deinen Gefühlen freien Lauf. Das heißt dass du immer mit deinen Gedanken zu kämpfen hast. Andere sehen es vielleicht als gewöhnliches Radiotraining an, aber für dich ist es ein Kampf.
Aya, ich denke solange du jeden Tag bis zum Äußersten lebst wirst du eine Zukunft haben. Du weinst sehr viel und wenn ich dich weinen sehe fühle ich mich schlecht.
Aber die Realität betrachtend musst du verstehen wo du im Moment stehst und dieses Leben nutzen oder du wirst niemals auf eigenen Beinen fest am Boden stehen können.
Okaasan und deine Geschwister werden dir mit allem helfen, was du nicht mehr alleine schaffst.
Und doch werden wir gleichzeitig immer direkt und ehrlich unsere Meinungen sagen.
Das tun wir deshalb weil du für uns immer noch eine ganz normale Person und Schwester bist. Also sieh es als Worte voller Liebe die dich mental aufbauen wollen.
Das könnte es ebenso als Training sehen.. damit du es ertragen kannst, wenn dir jemand Dinge sagt die dich mitten ins Herz treffen.
Du wirst Liebe kennen lernen und die Liebe, die du bereits kennst – mit anderen Worten: Du wurdest in Aichi geboren und bist von Liebe/Ai und Wissen/Chi umgeben.“

Als ich zuhörte  und über die Fakten meiner Krankheit nachdachte, beschloss ich ebenso an meine Zukunft zu denken.
„Ich möchte eine Bibliothekarin werden. Um das tun zu können muss ich zur Universität gehen. Dann kann ich mich als Sozialarbeiterin qualifizieren…“
„Es wird schwierig werden nach draußen zu gehen. Du solltest über etwas nachdenken, dass du von Zuhause aus tun kannst. Zum Beispiel könntest du eine Übersetzungsfähigkeiten verbessern.“
„Ich möchte einen Roman verfassen, aber mein Leben in der Gesellschaft ist ziemlich schlecht, also würde das wohl nicht funktionieren.“
„Du kannst dich später entscheiden, aber im Moment mach das was du tun kannst und gib dein Bestes! „
„Okay, ich denke dass ich mich im Moment am Meisten auf meine Lernfähigkeit verlassen kann.“

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