Dienstag, 17. Mai 2011

16 Jahre alt - Schulwechsel und das Leben im Wohnheim

Ich kam mit einem Auto voller Haushaltswaren am Wohnheim an. Die anderen Schüler haben genauso vorbereitet für das neue Schuljahr zurück.
Die Schule besitzt große Räume, angelegt wie Klassenzimmer. In jedem Raum befindet sich eine Gangreihe in der Mitte. Sie teilt den Raum in eine linke und eine rechte Hälfte, welche mit Tatamimatten ausgelegt sind.
Jedem Schüler werden ein Schrank und ein fixierter Schreibtisch mit einer Lampe bereitgestellt.
Mein neues Schloss ist das, welches am nächsten der Garderobe liegt. Okaasan sortierte die Dinge aus, die wir mitgenommen hatten, um es mir etwas gemütlicher herzurichten.
„Das wirst du im Moment nicht brauchen,“ sagte sie, „also lege ich es in den oberen Schrank. Aber das hier werde ich in deine Nähe stellen, da du es oft benutzt..“
Die Mütter der anderen Schüler waren ebenso damit beschäftigt Dinge auszusortieren. Niemand schien Interesse an mir so haben. Ob was wohl gut ist oder nicht..

„Du solltest versuchen die Higashi High School sobald es möglich ist vergessen,“ erzählte Suzuki-sensei mir, „und eine Schülerin der Okayo (Aichi Präfektur Okazaki Highschool für Behinderte) werden.“
Um ‚sobald wie möglich zu vergessen‘ entfernte ich mein Higashi Schulabzeichen und Klassenabzeichen und legte sie in eine Schublade nach hinten.

Es wird nun wirklich schwierig meine Beine vorwärts zu bewegen. Mich verzweifelt an dem Geländer des Ganges festhaltend, dachte ich mir „Hab keine Angst, hab keine Angst!“ Tränen stiegen mir in die Augen als ich traurig dachte, „Vielleicht habe ich doch..“

B-sensei’s Worte überkamen mich: „Menschen wurden dazu geschaffen zu gehen!“
Ich stimme zu!
Ich fühle mit!
Es ist eine einmalige Kriegserklärung!
„Erklimmt Mt. Niitaka!“ (das Signal um den Angriff auf Pearl Harbor zu starten)

Ich fiel auf dem Weg zum Klassenzimmer hin und begann zu weinen.
A-sensei kam gerade vorbei und fragte mich, „Bist du traurig?“
„Ich bin nicht traurig,“ antwortete ich, „nur enttäuscht.“
Warum stehen und gehen Menschen auf zwei Beinen? Es wird als Selbstverständlich hergenommen. Diese Frage stellte sich mir als ich meine Freunde lebhaft in die Ferne gehen sah. Zu gehen ist wirklich etwas Besonderes..

Ich bin froh, dass ich hierher kam.
-    Vom Fenster aus den Schülern beim Basketball spielen zuzusehen..
-    Den Schülern dabei zuzusehen, wie sie Sumo Wrestling mit den Lehrern übten..
Aber sich daran zu gewöhnen ist etwas anderes. Ich fühlte mich manchmal wie in einem Schwebezustand. Ich begann die Tatsache zu akzeptieren, dass ich nicht länger eine Schülerin der Higashi High School bin. Aber ich fühle mich auch noch nicht wirklich wie eine Schülerin der Okayo High. Wenn mich ein Fremder fragen würde, „An welche Schule gehst du?“, fragte ich mich was ich wohl antworten würde?

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