Dienstag, 3. Mai 2011

16 Jahre alt - Selbsterkenntnis


Nun war der Tag endlich da! Es ist der 22. März.
Als die stille Abschlusszeremonie vorbei war, gingen wir in unser Klassenzimmer. Ein Jeder schrieb seine Abschiedsgrüße für mich auf ein japanisches Papier.

„Danke, dass ihr alle auf verschiedenste Weise auf mich aufgepasst habt. Ich werde euch niemals vergessen. Ich werde mein bestes geben um nicht nachzulassen, wenn ich an die neue Schule gewechselt habe. Ich hoffe ihr alle werdet euch immer daran erinnern, dass es ein behindertes Mädchen namens Aya gab..“
Das war es, was ich gerne laut ausgesprochen hätte. Aber ich konnte es nicht da meine Tränendrüse zusammenbrach und meine Tränen nur so dahin flossen.

S-chan und Y-chan..
Ich hörte vom Lehrer wie ihr sagtet, “Wir fühlen dass es manchmal eine Qual ist auf Aya aufzupassen.”
Warum konnte ich es nicht erkennen? Ich wurde blass als ich das hörte. Ich war immer so verzweifelt dass ich nur an mich selbst dachte. Es ist meine Schuld dass es nun alle so leid sind..
Oh, ich sollte das nicht mehr sagen!
Ich denke, ich habe bereits genug darauf zurückgeblickt was ich alles in der Vergangenheit getan habe..

Ako kritisierte mich als ich meinen Wunsch auf einen Papierstreifen für das Tanabata Fest im Juli schrieb – „Ich möchte ein normales Kind sein.“
„Inwiefern unterscheidest du dich von einem normalen Kind?“ fragte sie verärgert.
„Warum ist es so schlimm die Wahrheit zu schreiben?“ konterte ich.
Es ließ mich erkennen wie schwer es doch war zuzugeben dass ich eine behinderte Person bin, selbst wenn es mir selbst nur allzu bewusst ist.

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