Mittwoch, 25. Mai 2011

17 Jahre alt - Mir selbst Fragen stellend

Die Sommerferien werden bald vorbei sein. Das Einzige, was ich während der Sommerferien erfolgreich geschafft habe, ist nach den Papageien zu sehen. Sie setzen sich auf meine Hände oder Schultern und warten bis ihr Käfig gesäubert wurde. Ich gebe ihnen frisches Wasser und Futter. Dann gebe ich sie durch die schmale Türe wieder zurück in den Käfig, einem nach dem Anderen.
Sie sind so süß. Manchmal picken sie mich, aber es ist nicht schmerzhaft. Ich bin mir sicher sie sagen, „Danke“ und ich sage „Ihr seid willkommen. Ich bin glücklich solange ihr glücklich seid.“
Das Ganze dauert etwa eine Stunde lang als ich mit ihnen sprach. Ich komme dabei ins Schwitzen, denn ich muss alle Fenster dabei schließen so dass sie nicht nach draußen fliegen können…

Selbstbetrachtung (Frage & Antwort)
„Aya, warum lernst du so wenig?“
               - „Ich weiß nicht.“
„Hast du kein Mitleid mit deinen Eltern die so hart arbeiten?“
               - „Ja, das habe ich. Aber ich kann nicht lernen.“
„Du bist verwöhnt, weißt du das? Sieh dir die Außenwelt an. Da gibt es so viele Menschen, die es so sehr von alleine versuchen. Eigentlich warst du ein Jahr zuvor…“
               - „Sag nichts weiter! Nachdem Motoko-Sensei mir sagte das Lernen nicht alles ist,
                   begann ich mich verloren zu fühlen.“

So muss ich mich letztendlich doch dem Ende der Sommerferien stellen ohne viel getan zu haben. Ich habe Angst davor das neue Semester zu beginnen!
Ich bin diejenige, die am meisten wahrnimmt wie sich meine Verfassung (zum Schlechten) verändert. Allerdings weiß ich nicht ob es nur temporär ist oder ob das bedeutet dass ich mich allmählich verschlechtere.
Ich erklärte die Veränderungen Yamamoto-Sensei:
1. Die Bewegungen meiner Hüftgelenke sind schlecht. Sie bewegen sich immer noch vor und zurück im gewissen Ausmaß, aber sie öffnen sich nur schwerlich nach links oder rechts. (Ich kann mich nicht wie ein Krebs bewegen.) Und weil meine Achillessehne sich verhärtet hat beeinträchtigt sie meine Bemühungen meine Beine nach vorne zu bewegen.
2. Es wird schwierig für mich die ba und die ma Spalten der kana Silbentabelle auszusprechen.
Yamamoto-Sensei ermutigte mich damit dass sich diese Dinge wieder bessern würden, darauf ankommend wie sehr ich trainierte. Sie fügte hinzu dass sie mir einige weiße Tabletten geben würde um meine Sehnen zu enthärten.

„Aya“, sagte Okaasan begeistert als wir im Auto auf dem Nachhauseweg saßen, „du hast auf die Okayo gewechselt weil du dein Leben an der Higashi High School nicht fortsetzen konntest. Du bist selbst dort ein ernster Fall. Du empfindest vielleicht dass du nicht an der Okayo akzeptiert wirst und weichst allmählich in Angst zurück. Aber mach dir keine Sorgen. Du hast das Geschenk des Lebens erhalten. Und du wirst immer einen Platz zum Leben haben. Wenn du dein Leben zu Hause verbringen musst, werden wir dein Zimmer renovieren, so dass er nett und warm ist und erfüllt von Sonnenschein.“
Ich denke Okaasan wollte mich aufheitern weil ich so miserabel aussah.
„So ist es nicht, Okaasan, ich denke nur daran wie ich heute leben soll. Ich suche nicht nach einem Ort der es mich einfach mach zu leben.“
Das ist es was ich aus tiefsten Herzen schrie.

Ich ging in den Waschraum um mein verweintes Gesicht zu waschen und sah mich selbst im Spiegel an. „Was für ein lebloses Gesicht ich doch habe!“
Ich erinnerte mich daran wie ich zu meiner Schwester auf coole Weise sagte dass ich selbst dann noch Charme in meinem Gesicht finden würde wenn es hässlich wäre. Aber ich konnte das nicht mit dem Gesicht sagen dass ich nun hatte. Die wenigen Gesichtsausdrücke die ich noch besaß beinhalteten Weinen, Grinsen, ein ernster Blick und ein trotziges Gesicht. Ich kann kein lebhaftes und strahlendes Gesicht für eine Stunde aufrechterhalten.
Ich kann nicht einmal mehr singen. Die Muskeln um meinen Mund haben eine Art Tick. Und wegen der abnehmenden Stärke meiner Bauchmuskeln kann ich nur wie eine Mücke flüstern.
Ich habe die weißen Tabletten jeden Tag eine Woche lang genommen. Mein Sprachtempo hat etwas zugenommen und es wurde einfacher Essen zu schlucken. Die Spannung in meinem rechten Bein hat sich etwas verbessert. Allerdings habe ich immer noch Schwierigkeiten meine Beine nach vorne zu bewegen und es ist schmerzhaft.

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