Mittwoch, 1. Juni 2011

18 Jahre alt - Zweiter Krankenhausaufenthalt (Nagoya Health University Hospital)

Diesmal gehört zu den Hauptaufgaben den Verlauf meiner Krankheit zu überwachen, Injektionen der neuen Medizin zu erhalten und mich der Rehabilitation zu unterziehen. Der Unterschied zum letzten Aufenthalt ist dass ich diesmal darum gebeten wurde nicht alleine nach draußen zu gehen (da die Gefahr besteht, dass ich hinfalle).
Als ich zur Toilette ging, blickte ich über das Fensterbrett nach draußen. Ich fühlte mich niedergeschlagen als ich die grauen Wände und die dunklen Gebäude sah.
„Warum siehst du so müde aus?“ fragte die Krankenschwester, die mich begleitete.

Mein Nystagmus (unfreiwillige Bewegung der Augäpfel nach links und rechts) wird in den letzten Tagen immer auffälliger. Ich hatte eine Augenkontrolle im Zimmer für die Hirnwellen-Tests. Der Arzt dort hatte ebenfalls ein schlechtes Bein. Mir kam der Gedanke dass ich arbeiten könnte, wenn zumindest ein Teil meines Körpers richtig funktionieren würde.
„Warum tragen Sie mir diese Salbe auf?“, fragte ich.
„Weil du eine Untersuchung haben wirst“, antwortete der Arzt.
Das warf mich etwas auf der Bahn. Ich frage mich ob er so auch zu normalen Menschen antwortete? Vielleicht sehe ich dumm aus weil ich beides habe, eine körperliche Behinderung und eine Sprachstörung.

Dr. Yamamoto nahm mich im Auto mit zum Nagoya Health University Hospital um weitere Tests durchzuführen. Wenn ich plötzlich nach rechts sehe nachdem ich nach vorne geblickt habe, verschwimmt der rote Ball, welchen ich sehen kann, und teilt sich in 2 Teile. Diesmal versuchte ich plötzlich nach links zu sehen. Der Grad der Verschwommenheit war geringer auf der linken Seite. Wie ich es mir dachte, die Störung meiner rechten motorischen Nerven nahm schneller zu. Im Auto erzählte ich Dr. Yamamoto dass ich mich nach den Injektionen nicht mehr krank fühlte wie ich es gewohnt war und fragte mich ob die neue Medizin nicht mehr länger bei mir wirkte. Ich erzählte ihr auch, dass obwohl meine Achillessehne etwas weicher wurde, meine Sprachstörung weiter zunimmt.
„Was die Sprachstörung betrifft“, sagte sie, „ist das Beste zu beenden was zu in diesen Moment sagen willst, auch wenn du es vielleicht schwierig findest all die Worte auszusprechen. Im Idealfall gewöhnen sich die Menschen daran, wie du sprichst.“

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